Show bei Netflix: Einst beim 1. FC Heidenheim und nun prominent: Kevin Njie meistgesuchter Fußballer | Heidenheimer Zeitung

2023-03-16 17:11:03 By : Mr. Jack Zhang

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Wer hätte das damals gedacht? Beim 1. FC Heidenheim wurde Kevin Njie ausgebildet und erhielt hier seinen ersten Profivertrag. Inzwischen spielt der modelnde Fußballer in der Regionalliga für den SC Weiche Flensburg. So richtig berühmt wurde der 26-Jährige aber durch die Netflix-Show „Too hot to handle“:

Kevin Njie hat Geschichte geschrieben. Und das schon 2015, als er noch das Trikot des 1. FC Heidenheim trug. Mit den A-Junioren stieg der Abwehrspieler damals von der Oberliga in die Bundesliga auf. Es war der bis dahin größte Erfolg in der Historie des Heidenheimer Jugendfußballs. Zuvor war Njie von den B-Junioren des SGV Freiberg gekommen, bei dem auch FCH-Legende Marc Schnatterer einst gekickt hat.

Doch mehr noch: Eben neben „Schnatti“ saß Njie beim offiziellen Mannschaftsfoto für die Zweitligasaison 2015/16. Denn er wurde zusammen mit Tim Skarke und Dave Gnaase von den A-Junioren zu den Heidenheimer Profis hochgezogen und erhielt hier seinen ersten Profivertrag im deutschen Fußball. Mit einem Einsatz sollte es zwar nicht klappen, zudem verließ Kevin Njie den FCH nach nur einer Profisaison. Allerdings blieb er dem Fußball treu und spielt aktuell beim SC Weiche Flensburg in der Regionalliga Nord.

Offizielles Mannschaftsfoto des 1. FC Heidenheim für die Zweitligasaison 2015/16: Kevin Njie (Fünfter von links vorne) sitzt neben FCH-Legende Marc Schnatterer. © Foto: Eibner

Und Njie hat erneut Geschichte geschrieben: Am Montagmorgen, 13. März, war der Abwehrspezialist der meistgesuchte Spieler auf dem Fußballportal „transfermarkt.de“. Zu verdanken hat es Njie allerdings nicht vielen Toren, sehenswerten Dribblings oder schönen Flanken. Nein, er nahm am Format „Too hot to handle“ (übersetzt: zu heiß, um damit umzugehen), einer Reality-Dating-Show des Streamingdienstes Netflix, teil.

Worum es geht? „Zehn attraktive Singles treffen sich in einem tropischen Paradies“, beschreibt Netflix. Es wurde geflirtet, für das Preisgeld von 200.000 Euro musste aber auf Sex verzichtet werden. Jeder Kuss oder jedes Anfassen wurde mit 6.000 Euro Strafe belegt. Offiziell sollten sich die Singles zunächst besser kennenlernen. Dennoch waren viele „Fouls“ dabei, die von den Kameras, die als eine Art Videoschiedsrichter dienten, erfasst wurden. Aufgezeichnet wurde die Show bereits 2022, ausgestrahlt wurde sie aber ab Ende Februar 2023.

Bitte freundlich: Kevin Njie (hinten rechts) mit FCH-Trainer Frank Schmidt (Mitte) und weiteren Neuzugängen, unter denen auch Torhüter Kevin Müller (Zweiter von rechts) oder Norman Theuerkauf (Zweiter von links) waren. © Foto: Eibner

Gedreht wurde in einem Hotelresort in Mexiko, wo Kevin Njie, der nicht nur Fußballer, sondern auch Modell ist, Emely Kopf (Visagistin aus Berlin) kennenlernte und sich in sie verliebte. Zusammen gingen sie als Gewinner-Paar aus der Show hervor und durften sich dann immerhin noch über 86.000 Euro Preisgeld freuen.

Doch nicht nur das: Sie sind nach dem Ende des Reality-Formats ein Paar und nun auch Eltern geworden. Bei der „Reunion“, also dem Wiedersehen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die auf dem Youtube-Kanal von Netflix zu sehen ist (das Paar war zugeschaltet), stellte Moderatorin Mirella Precek Richtung Njie fest, dass er „vom Player zum Papa“ geworden sei. Indirekt bestätigte dies auch seine Partnerin, die augenzwinkernd erklärte: „Er musste erstmal die ganzen Beziehungen beenden, die er vor der Show hatte.“

Im Glück: Kevin Njie und seine Partnerin Emely Kopf bei der „Reunion“ zur Netflix-Show „Too hot to handle“. © Foto: Screenshot/Youtubekanal Netflix

Auf seinem Instagram-Account machte Njie seine Beziehung durch eine Fußball-Metapher öffentlich: „Breaking News: Njie offiziell vom Transfermarkt genommen, Dates no longer“, schrieb er. Inzwischen sagt er im Hinblick auf das gemeinsame Kind, dass er jeden Tag einen schönen Moment erlebe und es überwältigend und erfüllend sei, Vater zu sein. In der Dating-Show war er noch nicht so erwachsen und hatte da angekündigt: „Bei mir ist jeder Schuss ein Volltreffer.“

Ran an den Ball: Kevin Njie behauptet sich gegen Dominik Widemann. © Foto: Eibner

Eher als einen ruhigen Spieler hat Mario Brandl Kevin Njie im Kopf. Brandl hatte damals die Mannschaft der FCH-A-Junioren zusammengestellt, ehe er vor dem ersten Saisonspiel von Bernhard Raab als Trainer abgelöst worden ist. „Ich verfolge meine ehemaligen Spieler. Und Kevin war ein super Kerl“, so Brandl. „Er war freundlich und diszipliniert. Einfach umgänglich als Typ“, so der 47-Jährige.

Aktuell trägt Kevin Njie das Trikot des Regionalligisten SC Weiche Flensburg, hier ein Bild von 2021. © Foto: Imago

In der Zweitligasaison 2015/16 waren Njie und Robert Strauß Mitspieler. Heute ist Strauß Bereichsleiter Sport beim FCH. „Kevin und ich standen gemeinsam für den FCH auf dem Platz. Anfangs war Kevin eher zurückhaltend, was für einen jungen Spieler völlig normal ist. Er konnte sich jedoch schnell integrieren und war auch immer für einen lustigen Spruch zu haben“, erinnert sich Strauß.

„Der Sprung in die 2. Liga kam für ihn jedoch noch zu früh. Kontakt besteht heute keiner mehr, aber wir haben seinen Werdegang verfolgt und freuen uns, dass er in der Regionalliga Nord, mit mittlerweile über 100 Einsätzen, seinen Weg gemacht hat. Dass er darüber hinaus jetzt abseits des Platzes Schlagzeilen macht, haben wir natürlich mitgekriegt. Wir vom FCH wünschen ihm privat wie sportlich nur das Beste!“

An seine Zeit beim 1. FC Heidenheim erinnert sich Njie zumindest gerne zurück. Auf seinem Instagram-Account (117.000 Follower) zeigt sein zweiter Post ihn während einer Trainingseinheit bei den Profis (zum Vergleich: Partnerin Emely Kopf hat 182.000 Follower).

Im Zweikampf: Kevin Njie (rechts) gegen Andreas Voglsammer. © Foto: Eibner

Das Paar lebt aktuell in Deutschland, doch Emely Kopfs Herz ist in Ibiza. „Mein Herz ist bei ihr. Wenn ihr Herz da ist, dann muss ich doch mitkommen“, sagt Kevin Njie und deutet an, dass es ein Vertrag ohne Laufzeitende ist.