Mein Kind braucht keinen Fitnesskurs - Mamablog

2023-03-16 17:04:59 By : Mr. Garfield Zhao

Bewegung beginnt im Alltag, nicht auf Anweisung eines Trainers. Foto: Patrick, Flickr.

Haben Sie heute schon Ihre Gewichte gestemmt und die fünf Kilometer auf dem Laufband abgespult? Und Ihr Nachwuchs war unterdessen im Kinderparadies des Fitnesscenters? Oder vielleicht in einem speziellen Kinderfitnesskurs? Die gibt es nämlich tatsächlich. Im Berner Bernaqua Fitness zum Beispiel werden sogenannte «Born to Move»-Kurse für Kinder ab zwei Jahren angeboten, wie die «Berner Zeitung» letzte Woche berichtete. «Die heutigen Kinder bewegen sich viel zu wenig», wird die Instruktorin zitiert, und das sollen diese Kurse ändern.

Tatsächlich gilt mittlerweile jedes fünfte Kind in der Schweiz als übergewichtig und der Mangel an Bewegung dürfte neben ungesunder Ernährung der Hauptgrund dafür sein. Trotzdem geht die Idee solcher Fitnesskurse für Kinder meiner Meinung nach in die komplett falsche Richtung.

Kinder sollten herumrennen, -tanzen und -hüpfen, auf Bäume oder meinetwegen auf Betonklötze klettern. Aber von sich aus, nicht auf Anweisung eines Fitnessinstruktors. «Wo sollen sie das denn noch tun, es hat ja keine freien Plätze mehr?», mögen Sie einwenden. Und die Kritik ist durchaus berechtigt. Laut Marco Hüttenmoser von der Fachstelle Kind und Umwelt fehlen unseren Kindern tatsächlich oft die passenden Räume, um sich frei bewegen und mit ihren Freunden spielen zu können. «Die Aussenräume sind von Motorfahrzeugen verstellt», sagt er gegenüber der «Berner Zeitung», was viele Eltern dazu bewege, die Kinder lieber gar nicht erst aus dem Haus zu lassen.

Dennoch ist es zu einfach, das Problem bloss beim fehlenden Platz zu sehen und die Sache damit abzuhaken. Denn Bewegung beginnt im Alltag. Und wir Eltern sind diejenigen, die unseren Kindern dies beibringen müssen – indem wir es ihnen vorleben. Ich denke an ganz banale Dinge: zu Fuss oder mit dem Velo einkaufen gehen, wenn gerade kein Grosseinkauf ansteht. Die Treppe nehmen, wenn man zum Briefkasten hinuntergeht. Mit Trottinetten und Rollschuhen gemeinsam zum grossen Spielplatz fahren, der etwas weiter entfernt liegt. Oder anstatt mit dem Auto das nächste Mal mit dem Zug und Tram in den Zoo fahren.

Zugegeben, gerade mit Kleinkindern erfordert die autofreie Variante manchmal etwas mehr Zeit. Ich benötige zum Beispiel mindestens zwanzig Minuten in die nächste Migros, wenn ich mit den Kindern zu Fuss gehe – und das bisweilen mühsame Anziehen, bevor man das Haus verlässt, ist da noch nicht mit einberechnet. Mit dem Auto wären wir in zwei Minuten dort. Dafür macht der zu Fuss zurückgelegte Weg uns allen viel mehr Spass, weil wir unterwegs dem Zug zuwinken können, mit etwas Glück unser Quartierbüsi antreffen und auf der Mitte der Strecke jeweils ein kleines Wettrennen machen.

Vor allem aber lernen meine Kinder durch den Autoverzicht, dass es selbstverständlich ist, sich im Alltag zu bewegen. Bestimmt ist das die erfolgreichere Art der Gesundheitsvorsorge, als schon Zweijährigen beizubringen, dass man immer zuerst ins Fitnesscenter fahren muss, wenn man den Körper wieder einmal etwas bewegen will.

Baby Stillen ist kein Dorfgespräch

Förderung Wenn das Kind «nur» Durchschnitt ist

Kinder Hört auf, schlecht über eure Kinder zu reden

Allgemein Wenn das Baby brüllt. Und brüllt. Und brüllt.

Schule Papa packt die Panik

Fitnesscenter poopoo. (Autonomes) Auto über poopoo.

Ihr sollt. ganz grosses poo poo poo.

Ach ja.. Kauft Grundstücke in Skandinavien, Nordkanada und Alaska, denn Golf Strom ganz mies poopoo, macht nämli Siesta in Golf von Mexiko.

Windeln sind am Ausgang links erhältlich. Weil.. der nächste Wald ist 2 Fahrstunden entfernt. Im grossen Chlapf, der aber Helikoptermässig poopoo ist.

Bei soviel Untergewicht des Articles muss ich nun aber sofort zum Carl’s Jr.

Ach ja. das mit 2 jahren ist eine Ente. nicht die auf vier Rädern.

Ich finde es seltsam, dass solche Angebote und Möglichkeiten immer als scheinbare Gegensätze angesehen werden anstatt als komplementäre Bestandteile eines vielseitigen Alltags. Ich bin ja mit Frau Kuster einverstanden, dass ungezwungene, allgegenwärtige Bewegung, ob nun zur Fortbewegung oder beim Spielen, das A und O sind. Das schliesst aber andere sportliche Betätigungen nicht aus. Gerade als Kontrast zur freien Bewegung kann es durchaus sinnvoll sein, in einer Hockeyschule, Fussballtraining, Schwimmkurs, etc. spielerisch an diszipliniertere koordinative Bewegung herangeführt zu werden.

/2: Worunter auch so ein Fitnesskurs fallen kann, zumal dieser praktisch scheint um quasi als Fitnesscenter-Kita den Eltern eine Trainingsstunde zu erlauben. Alles in allem schliesst solche organisierten Tätigkeiten ein, zwei Stunden pro Woche die alltägliche Bewegung keineswegs aus, im Gegenteil.

Im BZ-Bericht wurde das Angebot eben damit begründet, dass sich die Kinder zu wenig bewegen und immer häufiger übergewichtig sind. Und da finde ich solche Fitnesskurse die falsche Lösung und bin überzeugt, dass regelmässige Bewegung im Alltag – Bewegung also, für die man nicht erst (womöglich mit dem Auto) irgendwohin fahren muss – viel mehr bringt.

@J.K.: Ok, so argumentiert ist es schon verständlich. Wenn es generell an Bewegung im Alltag mangelt, dann macht so ein Kurs den Braten auch nicht mehr fett bzw. das Kind normalgewichtig. Grundsätzlich ist das sicherlich so. Andererseits dürfte auch das wieder etwas zu pauschal sein, immerhin kann gerade bei einem Kind aus bewegungsarmem Umfeld so ein Kurs auch eine Initialzündung sein um generell zu mehr Bewegung zu motivieren. Mein Punkt war und bleibt darum: So ein Kurs ist kein zwingender Gegensatz zu normaler Bewegung, sondern kann diese ergänzen oder sogar befördern.

In der Agglomerationsgemeinde, in der ich wohne, ist der Waldrand nicht in 10 Minuten zu Fuss erreichbar, aber in 15 Minuten mit dem Velo. Wo ist das Problem? Aber wir haben zum Beispiel das Problem, dass Mamis und Papis Elterntaxi spielen (von zu Hause in die Schule, dann direkt ins FC etc.) und damit einiges zum Verkehrsaufkommen beitragen. Wenn Kinder ihren Lebensraum nutzen könnten, bräuchten sie keine Taxis in den Wald, ins Fitnesscenter oder in die Schule. Sie bewegen sich nämlich dauernd, vielfältig und spielerisch. Aber auf welcher Quartierstrasse kann man heute noch Fussball spielen?

Was ist jetzt genau der fundamentale Unterschied zwischen Jugendriege und Kinder-Fitness? Auch in der Jugendriege oder im Fussballverein sagt der Trainer, was man zu tun hat… Die Autorin hat recht: hauptsache, die Kinder bewegen sich, aber dass man hier gleich alle Sportvereine schlecht macht, weil dort Trainer Anweisungen geben, das finde ich etwas daneben… Kinder sollen das machen, was ihnen Spass macht oder wozu sie einen Bezug haben, wenn es jetzt noch eine Wahlmöglichkeit mehr gibt, nämlich Kinderfitness, umso besser. Sie können satt dessen ja auch Eislaufen oder Trampolinspringen…

@soso: Das Thema ist eigentlich die Altersgerechtigkeit. Sie würden wohl zustmmen, dass Kraft- und Ausdauertraining für die meisten vierjährigen Kinder nicht das richtige ist (wie übrigens auch Kunstturnen etc. nicht). Ein an Bewegungsgrundbedürfnissen orientiertes vielseitiges Turnen aber schon eher. Sie würden vermutlich auch Kindergärtner nicht in einem intensiven Lauftraining sehen – ein paar Jahre später ist das anders. Auch andere Sportarten – Volleyball, Leichtathletik, usw. sind nur begrenzt im frühen Kindesalter bereits sinnvoll.

Der Unterschied ist, dass die Jugendriege (und viele Sportvereine) die Kinder ab der 1. Klasse aufnimmt (zum Teil ab Kindergarten), das oben genannte Fitness für Kinder ab 2 Jahren gedacht ist…

Was ich durchaus auch wichtig finde ist, dass Sportangebote meist für die Kinder alleine sind und eben nicht die Mütter daneben stehen und aufpassen. Die Kinder bekommen an angemessener Stelle angemessene Hilfeleistung und Ermutigung und niemand ist besorgt. Vielen Kleinkindern tut das sehr gut, denn sie sind gewohnt, dass Mama sie auf jede Wippe raufhievt und sofort eingreift damit ja nix passiert. Beim Kinderturnen geht’s meist wilder zu, als viele Eltern das zulassen würden. Und so lernen die Kinder sich auf ihre eigene Einschätzung zu verlassen, was sie schon können und was nicht.

Wir leben in einem Haus in der Landwirtschaftszone mit Bäumen zum Rauf-Klettern. Nichtsdestotrotz LIEBEN es unsere zwei „Indianer-Mädchen“ zusätzlich in den ach so böse „instruierten“ Ski-Kurs zu geben oder ins Kinderfitness, wo eine Instruktorin den Ton angibt.Warum muss denn das eine das andere ausschliessen? Ist doch gut, wenn solche Fitness-Kurse angeboten werden. Für mich ist ein Fitness-Center ein Graus, lieber jogge ich mit meinem Hund im Wald. Verteufle ich aus diesem Grund alle Fitness-Center? Wären die heutigen Mamis doch nur nicht so selbstgefällig und wertend.

Ich verteufle die Fitnesscenter nicht. Mir geht es darum, dass man den Kindern beibringen soll, sich ganz selbstverständlich zu bewegen. Auf dem Spielplatz, beim Einkaufen, auf dem Weg(!) ins Fussballtraining… Und dass man ihnen nicht vorlebt, dass man immer zuerst in ein Fitnesscenter fahren muss, um sich dort mal eine Stunde lang etwas zu bewegen. Der erste Weg hilft bestimmt mehr, wenn es darum geht, gegen das grassierende Übergewicht bei Kinder anzugehen. (Und ja, Fitnesskurse für 2-Jährige finde ich in der Tat recht übertrieben.)

Damit, Frau K. versuchen Sie aber genau, vorzuschreiben (Ihr sollt), wie der ‚richtige‘ Lebensstil auszuschauen habe. Ganz abgesehen davon, dass Sie sich sehr eng auf die Stadt Zürich, und meiner Vermutung nach auch da nur auf bestimmte Quartiere beschränken.

So kann es lebensgefährlich sein für ein Kind, solchen Rat (indirekt über die Eltern) zu befolgen. ich erinnere etwa an die notorische Pfingstweidstrasse und andere lebensräume im wirklich urbanen Zürich.

Wenn ich etwa aus welchen gründen auch immer ins Fitness gehe (2 mal pro Woche), dann lebe ich das einfach vor.

Dies ganz einfach, weil das Teil meines Wochenablaufs ist. Und Sie sagen nun, dass ich das ändern müsse?

@Katharina, ich schreibe niemandem etwas vor. Ich tue bloss meine Meinung kund. Grosser Unterschied. Aber ich bleibe dabei, dass man sich als Familie auch dann im Alltag bewegen kann, wenn man an einer gefährlichen Strasse wohnt. Man kann ja z.B. ins nächste GZ spazieren (da sie von der Stadt Zürich reden) und dort herumtoben. Kommt das Fitness auch noch dazu – gut. Aber immer nur herumzusitzen und dann zu denken, eine Stunde Fitness pro Woche sei die Lösung, ist mMn eine Illusion.

Tja, lebensgefährlich und unbequem. Und noch so vieles mehr. Es gibt tausend Gründe, weshalb man sich im Alltag nicht bewegen kann, obwohl man doch unbedingt möchte. Dabei kann man doch ehrlich sagen, dass man einfach keine Lust hat dazu, Vorbildfunktion hin oder her.

wir leben in der Stadt Zürich, haben in einem Radius von 10 Gehminuten einen Wald, 5 Naturspielplätze, 3 Schulen mit Klettergerüsten. Mit dem ÖV in 10 Minuten ist das Angebot noch um einiges grösser. Sehe nicht genau, wo da ein Problem liegen soll?

Nein 13 – wenn man Intoleranz verurteilt ist man nicht intolerant. Ich verurteile nicht andere Lebensweisen. Sondern Denkweisen, welche Leute mit anderen Gewohnheiten automatisch abwerten. Diese Denkweisen sind selbstgerecht. Und notabene meist sehr unüberlegt.

Nach Ihrer Logik ist unsere Denkweise weder selbstgerecht, noch unüberlegt, sondern das Gegenteil, denn man könnte ja auch sagen: Wer so intolerant und egoistisch ist, mein Kind auf dem Weg zum Wald durch seinen Wagen zu gefährden und die Luft zu verpesten, derjenige hat meinerseits auch keine Toleranz verdient und ich darf ihn verurteilen. Das war aber weder bei mir noch beim Herrn Moser der Fall. Sie haben eine Frage gestellt: Was ist schlecht daran? Wir haben geantwortet, was eine negative Folge davon sein kann, übrigens anständig und ganz ohne Beleidigungen, die ich aus ihren Worten lese.

So kann man das natürlich auch sehen. Ich habe ihm Rahmen des Blogs geantwortet (allg. Stossrichtung – Gegenstossrichtung). Im übrigen verstehe ich diese Verallgemeinerungen nicht. Ich war schon in verschiedensten Wäldern mit meinen Kindern. Es gibt Waldränder, die erreicht man nur mit dem Auto, und alle gehen dorthin mit dem Auto. Andere Wälder, die bei mir in der Nähe sind, erreiche ich schnell zu Fuss. Aber mir ist klar, dass Leute, die einen viel weiteren Weg haben, das nicht können. Es wäre einfach tumb, wenn ich meinte, dass jeder zu Fuss/Velo kommen muss, weil ich das kann.

@Hanzo: Das Problem ist eben, dass Sie in den 10 Minuten, in denen Sie ihr Kind mit dem Auto in den Wald fahren, denjenigen Kindern das Leben schwer machen, die sich auch mal spontan vor der Haustüre bewegen möchten.

Einfältige Intoleranz. Nach ihrer Logik müssten alle an den Waldrand ziehen (und so noch mehr Kulturland verbauen notabene). Die Menschen sind einfach unglaublich selbstgerecht. Immer müssen alle, die anders leben als sie – schlechter sein. Dabei haben die die anders leben, meist ganz andere Voraussetzungen. Und es würde gar nicht gehen, wenn es alle gleich machen würden. Ehrlich? Ich kenne NIEMANDEN der mit seinen Kindern 30-40 min. durch die Stadt spaziert um in ein Naherholungsgebiet zu kommen. Ich kenne niemanden und habe auch noch nie eine Family auf diese Weise dahinpilgern sehen.

@ H.H. Also ich muss mich ganz klar ab Ihren Bemerkungen wundern, Herr Hanzo. Alle anderen sind selbstgerecht, einfältig, intolerant und voller Vorurteile, während Sie ja nur so vor Verständnis für die anderen sprühen oder wie?

Nö, aber er hat schon nicht so unrecht. Die fehlende Toleranz und das fehlende Einfühlungsvermögen auch hier ist zuweilen erschreckend. Meine Devise ist YMMV: Your mileage may vary. Zu deutsch: Jedem das Seine (frei übersetzt).

Dem widerspreche ich nicht, Stranger. Ein Motto von mir lautet aber auch: Toleranz ist keine Einbahnstrasse.

Nö, durch die Stadt spazieren nicht, aber die meisten die ich kenne, nehmen dann das Tram/Bus/Zug…

Also ich finde durch die Stadt spazieren immer eine geradezu oinologische Erfahrung: War das Shell, oder Chevron? Regulär, Super oder mit Aethanol angereichert?

Ich roch eine Spur von Kirsche. Muss Chevron sein, angereichert und von der Raffinerie oben bei den Kirschblüten. Letztjährige Ernte vom Suter. Aber sicher.

13: Toleranz ist ein Wort, das in Ihren Gefilden tagtäglich herumposaunt wird. Worauf dann Sequenzen und Charaden von gegenseitiger Intoleranz und dieses einander vorwerfen folgen. Täglich.

Ein klares Indiz. Nämlich für den Mangel davon. Oder kontraindizierend für ein Uebermass daran, was gefälligst zu denken sein müsse.

Um dem hier oft portierten Klassenkampfjargon Reverenz zu erweisen: Ein klares Indiz für petit bourgeoisie.

Nicht alle Kinder sind Bewegungsfanaktiker. Bei uns sind alle vier eher ruhig und lesen lieber oder machen eher Sudoko als draussen herumzurennen. Tschüttele wollen sie auch nicht, selbst wenn der Spielplatz vor dem Haus steht. Dafür unternehmen wir viel als Familie und versuchen, so gut es eben geht, Bewegung in Alltag zu integrieren. Mein und ich, wir machen sehr viel Sport und leben es ihnen vor. Mit gesunder Ernährung haben wir es geschafft, dass alle schlank sind, trotz familiärer Spielplatzverweigerung. Solche Bewegungskurse für Kinder find ich sehr gut, man muss sich dem Neuen anpassen.

Das böse Fitnessstudio. Da muss man natürlich rummäkeln, wenn die Kinder dort koordiniert rumhüpfen. Täten sie es in einer alternativen Spielgruppe, wärs natürlich super. Man solle im Wald spielen. Ja aber Frau Braun…. die berufstätige Mami hat evt. keine Zeit 20 min. in die Migros zu laufen, oder die nichtberufstätige Mami hat evt. keine Lust ihr Leben mit zu Fuss Einkäufen zu verbringen. Es ist für sie mental und physisch besser, sie erledigt diesen Trott effizient und hat dafür Zeit für eine Stunde Fitness. Und nun bietet das Studio noch an, dass die Kids gleichzeitig turnen können.

Was soll jetzt daran schlecht sein? Und was soll schlecht sein, wenn ich mit dem Auto zum Wald fahre? Ich will im Wald spazieren und nicht 30 min. hin und 30 min. zurück durch Abgasschwangere Strassen. Im gehe die eingesparten 45 min. lieber länger im Wald. Das Problem sind nicht die, die Fitness und Bewegung anders praktizieren als Sie, sondern die, die es gar nicht tun.

Fazit: Bloss weil man etwas nicht kennt, sollte man nicht immer gleich darüber lästern, dass es dumm sei. Einfach mal darüber nachdenken.

… Teil 1 hängt noch in der Schlaufe

„Und was soll schlecht sein, wenn ich mit dem Auto zum Wald fahre?“ Dass Sie damit mitverantwortlich sind, wenn die Strassen zum Wald abgasschwanger sind und andere mit ihren Kindern auch nicht zum Wald laufen können, weil es für die Kinder aufgrund des grösseren Verkehrsaufkommen zu gefährlich ist. Es ist aber natürlich eine persönliche Entscheidung, inwiefern man diese Verantwortung auch wahrnimmt oder inwiefern man zuerst auf sich schaut.

13 (Seit meine Kinder Velofahren können bin ich mit ihnen mit Velo zum Wald gefahren) Aber ihre Verurteilungen sind einfältig und selbstgerecht. Einige wohnen weiter weg um per pedes oder Velo zum Waldrand zu kommen. Die Kinder würden jede Lust an spaziergängen verlieren, wenn sie schon Müde vom Weg sind, bevor man angefangen hat und wenn sie total ausgepowert noch 40 min. nach Hause gehen müssten.

Immer verurteilen, ohne alle Fakten zu kennen: Nicht alle haben den gleichen Weg, die gleichen Möglichkeiten, die gleichen Kräfte.

Vorverurteilungen? Ich habe ja geschrieben, dass es jeder selber wissen muss. Sie sprachen von 30 Minuten und danach sogar nur von gesamthaft 45 Min., das ist für mich kein unmöglicher Weg. Bei 2 Stunden sieht es natürlich anders aus. Zudem gibt es fürs Velo tolle Sitzli und Anhänger, wenn sie zu klein sind, um selber zu fahren. Aber wie gesagt: jedermanns eigene Entscheidung. Ich nehme zum Beispiel immer das Auto zum Hallenbad, weil mir der Weg mit Velo oder öV zu mühsam ist. Trotzdem kann ich zugeben, dass es auch besser ginge und frage nicht, was schlecht daran sein soll.

@Hattori Hanzo, ich (Frau Kuster übrigens) bin auch berufstätig, nehme mir aber trotzdem die 20Minuten Zeit. Wieso soll es für die Mutter „mental und physisch besser “ sein, eine Stunde Zeit fürs Fitness zu haben? Man steht alleine auf irgendeinem Laufband und starrt auf einen Bildschirm, während die Kinder nebenan auf Kommando herumhüpfen. Hm. Mich macht der Einkauf zu Fuss glücklicher. Und fit genug bin ich dank regelmässiger Alltagsbewegung auch ohne Fitnesscenter.

Weil manche Eltern vielleicht keinen Bock haben mit schweren Taschen ewig an einer befahrenen Staße rumzulaufen und es erholsam finden, sich körperlich mal so richtig auszupowern, ohne auf ein Kind aufzupassen. Oder sich z.B. für bestimmte Sportarten interessieren. Solls ja geben, dass der eine gerne Gewichte hebt, und der andere gerne Pilates. Weils Spaß macht. Meistens hat ja ernsthafte körperliche Anstrengung über eine gewisse Zeit, oder gezielte Bewegung und Muskelaufbau nichts mit Einkaufen zu tun. Und manche trainieren gezielt geschwächte Muskeln oder bei Rückenproblemen. Soll’s geben…

Mit Verlaub, Frau Kuster, da legen Sie die Latte aber schon sehr tief! Um fit zu sein, reicht es meiner Meinung nach bei weitem nicht, sich im Alltag zu bewegen (ich kaufe auch zu Fuss ein und habe ein dreistöckiges Haus zu putzen). Wer fit sein will, muss Sport treiben – und dabei kann man nicht nebenbei noch Kinder beaufsichtigen.

Oh, im Fitnesscenter wird man viel stärker und ausdauernder als im Alltag. Das sagt nicht, dass das nötig ist, aber ausspielen gegen einander sollte man’s nicht.

Liebe Frau Kuster Sie hören es ja selbst. Ihr Reduzieren auf Fitnesscenter = sinnlos auf dem Laufband vorm Bildschirm… ist sowas von an der Realität vorbei. Es gibt ganz tolle Kurse … etc.

2. Wie kommen Sie bloss auf die Idee, dass das was Sie glücklich macht (zu Fuss zur Migros gehen), nun auch alle anderen Menschen glücklich machen sollte? Wir bringen unseren Kindern schon bei, dass die Menschen verschieden sind (und man deshalb andere nicht abwerten soll, bloss weil sie auf andere Dinge stehen, als man selbst).

Ja natürlich Manuela. Aber macht man das dann nicht eher am Abend oder (wenn man arbeitet) in der Mittagspause? Ich fand einfach HHs Bemerkung mit der mentalen Gesundheit ziemlich seltsam. Und bin nach wie vor der Meinung, dass es wichtig ist, den Kindern Bewegung im Alltag vorzuleben. (Es gibt übrigens Poschtiwägelis, so von wegen schleppen. Man muss ja nicht immer stylish aussehen. ? )

@Caro, also ich fühle mich ziemlich fit und mache seit Jahren keinen Sport in dem Sinn mehr, sondern fahre nur mit dem Velo herum, gehe zu Fuss einkaufen, turne auf dem Spielplatz herum… Meiner Meinung nach kann das durchaus reichen. Kommt vermutlich auf die jeweilige Definition von Fitness an.

Jeder Sportmediziner wird bestätigen, dass die normale tägliche Bewegung, wenn man die denn macht, völlig ausreicht. Bewusst Zeit für körperliche Bewegung zu reservieren und dann vielleicht auch noch dafür bezahlen ist Mumpitz. Aber eben normal bewegen, z.B. alle Wege unter 5km zu Fuss oder mit dem Velo und immer stramm die Treppen rauf und runter. Wir Nicht- Autobesitzer sind da natürlich im Vorteil. Ich bin mal ein paar Tage mit Schrittzähler herum gelaufen, es waren immer so um 13.000 Schritte/ Tag. Das sind 10 km.

@J. Kuster: „Kommt vermutlich auf die jeweilige Definition von Fitness an.“

Und ganz sicher auch aufs Alter! Wenn wir daran denken, dass die Muskelmasse ab 30 jedes Jahr um 1% (und ab 50 sogar bis 2%) abnimmt, reicht das immer gleiche bisschen Bewegung irgendwann nicht mehr… ? Deshalb empfehle ich ab 30, allerspätestens aber ab 50 halt doch mit dem gezielten Krafttraining zu beginnen. Das muss aber nicht zwingend im Fitness-Center geschehen! Es gibt sehr gute Workout-Übungen mit dem eigenen Körpergewicht für daheim!

@ML: Ausreicht wofür? Um knapp die Bewegungsempfehlungen zu erfüllen (dafür müssen Sie aber schon noch leicht ausser Atem kommen)? Um optimal altersgerecht fit zu sein? Und weshalb soll man einen Sportmediziner fragen, wenn man gar keinen Sport treiben möchte?

@SP, ausreichend für den Erhalt des altersgerechten Gesundheitszustandes, inwieweit der durch Bewegung beeinflussbar ist. Nur Erhalt, nicht Verbesserung von Kraft oder Kondition. Wenn man da Defizite hat, lässt man sich vom niedergelassenen Sportmediziner beraten, wie man das anstellen muss. Vom Mediziner (wegen der vorgängigen Ermittlung des somatischen Status), nicht vom Fitnessbudenbesitzer oder – angestellten.

SP: Empfehlungen der WHO (‚ Bewegungsempfehlungen‘) sind nur dies: Big Business. Du springst da auf Experte Sein Gedönse auf. E.G Fittness kurs MUSS einem höheren Ziel dienen, weil sonst nicht Fitness. Oder auf dem Nahrungsmitteletikett ‚Fit Light‘.

@ML: Was ist denn altersgerecht? Insider wissen längst, dass vom alterstypischen Muskelschwund der kleinste Teil altersbedingt ist, der weit grössere Teil auf Nichtgebrauch – sprich: fehlendes Training – zurückzuführen ist. Und ich gehe nicht davon aus, dass viele ältere Menschen, wenn sie sich wieder einmal etwas mehr bewegen möchten, sich darüber mit einem Sportmediziner unterhalten werden. Und es sind Bewegungs- oder Sportwissenschaftler, die im Moment ganz viel über angepasstes Training im Alter forschen (wirklich im Alter, da wo es um Sturzvorbeugung und Moblität geht).

@Katharina: Ja, eine halbe Stunde Alltagsbewegung, wie empfohlen vom Bundesamt für Sport/HEPA, damit ist sicher das grosse Geschäft zu machen. Mit Strassen- und Vitaparcours-Gebühren…

Klar, die schaune ja nicht darauf, was die WHO sagt. Das Big Busniess sind nicht die Gebühren, sondern die Verunsicherung, worauf eben das Hamsterrad gebucht wird…. Oder dass ein Sportler meint, bei jedem Kind zu wissen, was altersgerecht ist, unabhängig davon, ober dieses unterrichtet oder hier nachliest…

Och Katharina. Da das nicht nur mein Beruf ist, sonder eines meiner wenigen Spezialgebiete, denke ich durchaus, dass ich da etwas Ahnung habe. Während du heute offenbar leider etwas von der Rolle bist. Könntest du deine Anmerkungen bitte so machen, dass wir sie auch verstehen? Und dass sie nicht widersprüchlich in sich sind?

Zur Bewegung: Man muss sich einfach überlegen, wozu unser Körper ausgelegt ist. Zum Jagen, Hütten bauen, tragen, usw. Bei vielen „Steinzeitaktivitäten“ dürften die Oberkörpermuskeln auch involviert gewesen sein. Wer weitgehend nur die Beinmuskulatur zum Treppen laufen, fahrradfahren, usw. braucht (ohne schweren Rucksack dabei) muss trotzdem mit Rückenproblemen infolge von schwächer werdenden Rückenmuskeln rechnen.

Auch wenn es einigen nicht passt, aber die Diskussion sollte sich auch auf den Verkehr fokusieren. Es ist doch immer derselbe Teufelskreis: Da immer mehr Verkehr, gibts immer weniger Freiraum zum Toben, wächst die Angst der Eltern immer mehr. Kinder werden nur noch in definierten und überwachten Spots (Fitnesscenter, Turnhalle, Schwimmkurs, Spielplatz, Garten etc.) losgelassen. Das führt zu einer Verarmung. Abenteuer werden so gestrichen, Selbständigkeit eingeschränkt. Lassen wir die Kinder doch wieder mehr los. Das braucht Mut und auch ein Vorleben, wie man sich ohne Auto bewegt.

Ach und noch etwas, je mehr Bewegung – vor allem gezielte feinmotorische Bewegung wie Balancieren, Seilklettern etc, desto besser. Hat aber nicht jeder einen Garten mit Bäumen etc. Also, warum nicht solche Kurse. Es sollte viel mehr Sportangebote geben, wie Sportkindergarten usw., dann kann man sich alle sonstigen Kinderförderkurse schenken. Sport macht nämlich ungeheuer fit und klug und verbessert auch den Schlaf. Aber damit ist echter Sport gemeint, nicht etwa gemächlich zur Mikros laufen und auf dem Weg dorthin Vorgärten bestaunen.

Also mann kan auch in der Stadt/ im Dorf Bewegungsmoeglichkeiten finden. Es gibt genug Treppen, Plaetze, Paerke. Man kann auch ueber Dohlendeckel springen, auf Randsteinen balancieren etc- man muss nur ein wenig die Augen aufmachen- und meistens finden die Kinder selbst interessante Moeglichkeiten. Und auch die Schnecke am Wegrand bestaunen hat seinen Wert!

Ja haben sie das Gefühl Rahel, dass die Kinder, die jetzt noch irgendwo Turnen oder Tanzen nicht mehr auf dem Randstein balancieren etc.? Was soll also diese d..fe Bemerkung? Unsere Kinder machen das alles auch, aber super wenn sie auch noch koordinierte Sachen lernen. Extrem gut fürs Körpergefühl und für die Entwicklung. Klar kann man immer sagen: dass man auch leben kann „ohne“ (z.B. Schlittschuhlaufen) und dass der Alpöhi auch nicht Schlittschuhlaufen konnte, aber dafür in den Bergen war…. bla bla bla. Aber was soll jetzt genau das Sinn dieses Gestänkeres sein?

Hattori- ich habe nicht geschrieben, dass Turnen, Tanzen etc schlecht sind und unnoetig. Aber es geht eben auch ohne konkrete Angebote/ Kurse (vorallem in den ersten Jahren). Meine groesste Tochter geht ins Capoeira und liebt es und die zweite Tochter moechte auch bald gehen. Wir gehen liebend gerne in den „Familinesport“, wenn sie bei uns im Ort die Turnhalle dazu oeffnen. Dies ist zusaetzlich zur alltaeglichen Bewegung, die eben auch allerlei interessante Moeglichkeiten bietet- auch Koordination.

Ja eben – sie tun genau dasselbe, das hier im Blog angeschwärzt wird, bloss weil es innerhalb eines Fitnessstudios mit modernem Namen angeboten wird und hauen mit den gleichen Argumenten in die Kerbe – von wegen, es sei „nicht nötig“ weil Kinder immer einen Weg zum rumtoben finden. Was soll der Sinn davon sein? Genauso könnte man über den „Familiensport in der Turnhalle“ lästern, mit den genau gleichen Argumenten. Ich verstehe den Sinn der die Mäkelei nicht im Geringsten

Nee, in einer wirklich großen Stadt finden kleine Kids manchmal nicht so viele Möglichkeiten. Bolzplatz ist von Großen belegt. Im Park darf man nicht auf Bäume, sondern nur an die immer gleiche Kletterwand, die keine Herausforderung ist, Randstein hab ich im Fall verboten, weil das Kind immer nur in 50iger Zonen unterwegs ist und sich lieber von Autos feenhaften soll. Und die Schnecke hat nix mit Sport zu tun. Und beim Spielplatz kommt es echt drauf an, wie gut er gestaltet ist und wieviele Kinder sich da drängen. Nun haben wir aber all das und gehen trotzdem in die Kurse – der Freiheit wegen.

Sich zu bewegen liegt in der Natur der Kinder. Wenn wir nicht nach draussen gehen/wollen/können, hüpft mein 4 jähriger Sohn auf dem Sofa auf und ab und benutzt es als Trampolin. Oder er rennt beim Anziehen nach jedem Kledungsstück eine Rund im Haus. Trotzdem gehen wir mit ihm in den Schwimmkurs und ins Kinderturnen, einerseits unserem Sofa zu liebe, andererseits wünschen wir uns, dass er abens müder ist als wir Eltern :-).

Ich finde die Idee gar nicht so übel und meine Kinder gehen auch ins Kinderturnen. Da sind sie ohne Eltern, die ständig eingreifen, lernen verschiedene Geräte kennen, sind in der Gruppe mit anderen Kindern. Die Kids machen zusätzlich, obwohl unser Alltag schon bewusst sehr sportlich gestaltet ist. Aber es stimmt schon, es gibt ja nur in bestimmten Parks noch Bäume zum hochklettern und Mäuerchen zum Balancieren. Da finde ich ein Zusatzangebort für Stadtkinder schon angebracht. Und vor allem ist es ohne die Eltern – bei uns jedenfalls. Da trauen sich die Kids mehr, weil keiner ‚Vorsicht‘ ruft.

Alles halb so wild! In meinem Fitnesscenter, wo ich zwei Mal die Woche hin gehe, einmal davon mit Kind, gibt es das Angebot auch. Es heisst kiddie-fit o.ä., findet einmal die Woche statt und die Kinder machen da nichts anderes als Fangis, Klettern, Bälle werfen, Singspiele etc. Ich finde das super, so kann mein Sohn entscheiden, ob er lieber im Kinderparadies spielen oder sich beim Turnen austoben will. Das dauert eine Stunde und wenn wir heim kommen, spielt er draussen weiter. Also bitte den Ball flach halten.

Alltagsbewegung ist super für Eltern und Kinder, v.a. auch weil es eben nicht so ist, dass sich alle Kinder freiwillig genug bewegen. Unsere Kinder haben mehr oder weder unbeschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Der eine nutzt das, der andere eher weniger. Deshalb sind lange Alltagswege zu Fuss oder mit dem Velo eine einfache Art, da etwas Gegensteuer zu geben. Dazu gehört auch dass der Kinderwagen so früh wie möglich weg kommt.. Aber wieso das Fitnessangebot für Kinder nun etwas Schlechtes sein soll, versteh ich nicht. Ist denn Mukiturnen auch verwerflich?

Sehe ich auch so ? Einkaufen, in den Kindergarten, ins Schwimmbad, in den Wald- das kann man alles zu Fuss oder mit dem Velo (Auf jeden Fall bei uns). Des weiteren spielen die Kinder draussen. Manchmal muss ich sie zuerst „rausschmeissen“- aber danach spielen sie zufrieden fuer sich. Den Kinderwagen habe ich auch so schnell wie moeglich entsorgt/ verstaut- da braucht halt am Anfang alles laenger- aber dafuer koennen die Kinder schneller besser und laenger gehen und sie werden selbststaendiger.

sonic: Wenn das Muki-Turnen statt motorische Grundbewegungen in erster Linie Kraft und Ausdauer fördern wollte, wären meine Kinder nicht dabei… Ausserdem kosten bei uns rund 40 MUKI: Stunden im Jahr 120 Franken. Dafür könnten Sie nicht ganz vier Mal ins „born to move“.

Sie wissen aber schon, woher die Preisdifferenz kommt?!

@Laurence. Ja. Weil der eine Leiter praktisch gratis arbeitet, der andere daraus ein Business macht. Wo die höhere Qualität liegt, mag ich gerade nicht beurteilen…

Wo ist der Unterschied zwischen einem Kinderfitness und einem Kinderturnen, Schwimmkurs, Fussballtraining etc. oder auch dem normalen Turnen in der Schule/Kindergarten?

Die Unterschiede liegen bei Funktion und Inhalt.

@ SP Die Kosten machen für das Kind keinen Unterschied, ob es sich jemand leisten kann oder nicht, müssen die Eltern selber wissen. Schwimmkurse sind auch teuer. Wenn ich mir das Video eines solchen „Born to move“ anschaue, dann finde ich nicht, dass das ein Riesenunterschied ist. Ich sehe da Kinder zur Musik, springen, tanzen, sich bewegen. Einfach Freude an der Bewegung. Es geht doch nicht darum, dass sie Gewichte stemmen o.ä. In unserem Kindertanzen ab 4 Jahren oder wenn sie mit der KITA in die Turnhalle gehen, sieht es ganz ähnlich aus. Was meinen Sie mit Funktion?

Funktion: Es geht darum, dass Kinder in erster Linie spielen möchten, was per Definition eigentlich zweckfrei ist. Ein „Training“, oder hier sogar ein „Fitnesstraining“ ist hingegen, wie der Name schon sagt, mit einem Zweck verbunden. Es geht darum, die Kinder für irgendetwas tauglich zu machen. Mag sein, dass diese Unterscheidung in der Umsetzung nicht relevant ist. Und natürlich hat auch das Kinderturnen etc. ein Ausbildungsziel. Solange das so abläuft, wie Sie das beschreiben, ist das in der Praxis sicher kein Problem.

@13: Ich habe mir nun auch ein paar Videos angeschaut. Erinnert mich an die Kinderdisco in den Camping-Ferien… Aber im Wesentlichen ist es eine altersangepasste Group-Fitness-Lektion mit klaren Zielen im Konditionsbereich. Das halte ich schon eher für übertrieben.

@ Sp Ja, klar wollen sie in erster Linie spielen. Da sage ich ja nichts dagegen und ich habe dieses Fitness auch nicht mit dem Freispiel verglichen, sondern eben mit einem anderen Kurs, wo auch ein Ziel verfolgt wird. Im Fussballtraining gibt der Trainer auch nicht einen Ball und sagt: macht mal. Ein Schwimmkurs hat auch den Zweck schwimmen lernen, im Schulturnen wird auch kaum frei gespielt. Und wir sprechen hier immerhin von 1 Stunde pro Woche, da sehe ich keinen Anlass für die Empörung.

Ich sehe irgendwie keine Empörung. Sondern eine Diskussion darüber, ob solche Kurse sinnvoll sind. Niemand will sie verbieten…

@SP: Also wenn ich mit meiner Tochter in eine Turnhalle gehe, ist das schon auch mit einem Zweck verbunden. Sonst könnten wir nämlich auch eine Stunde Fangis um den Tsch spielen. Da hat sie auch immer riesigen Spass! ? Und wie 13 bereits erwähnt hat: Im Fussball, Eishockey, Eiskunstlaufen u selbst im Getäte- oder Kunstturnen gehts um ein Ziel bzw. um einem Zweck: Verbesserung der Leistung, um im Wettkampf möglichst gut abzuschneiden! Da müsste man so ziemlich alle Sportarten kritisch hinterfragen. Aber es geht ja primär um den Spass, den die Kinder bei der Ausübung ihrer Sportart haben! ?

Genau so, wie es Bernhard sagt. Es spricht ja niemand von einem Verbot. Aber wenn die Aussage ist: „Mein braucht doch keinen Fitnesskurs, es kann auch auf einen Baum klettern.“ dann frage ich mich, ob es denn einen Schwimmkurs oder ei Fussballtraining braucht und wo der Unterscheid ist. Denn auch hier könnte es einfach mit dem Velo herumfahren, frei plantschen oder im Garten einen Ball kicken. Dafür braucht es weder Kurs noch Trainier. Diese Angebote sind dann genau so sinnvoll oder sinnlos, je nach Einstellung, die man vertritt, wie das Fitness.

@Bernhard: Für Kinder ab zwei Jahren… Nein, ich finde eigentlich selbst im Kindergarten brauchen die noch kein Training, das zu einer Leistungsverbesserung führt, und den Zweck hat, am Wettkampf gut abzuschneiden. Und ein Fitnesstraining eher dann, wenn Defizite vorhanden sind, also quasi therapeutisch. Aber klar, so trennscharf ist das alles ja nicht. Wenn wir in die Halle gehen, geht es natürlich auch um (mehr oder weniger gezielte) Vergrösserung des Bewegungsrepertoires, nach Konzepten Mut tut gut etc. Und manchmal wird auch etwas angeleitet, da kann man nicht aus seiner Haut. ?

Ich frage mich eh, woher diese Info kommt, es sei ab 2 Jahren…auf der Homepage von Bernaqua werden Kurse ab 4 Jahren angeboten…

Ich bin mein Lebtag in Sport gegangen, Geräteturnen, Volleyball etc. Und ich war noch gar nie bei einem Wettkampf. Echt jetzt. Bei uns waren Wettkämpfe immer freiwillig. Auch im Mannschaftsport. Hat mich nie interessiert. War nie ein Problem. Aber das Training hat immer Spaß gemacht.

@Manuela: Das finde ich toll, dass auch Kinder willkommen sind, die sich gar nicht mit anderen messen wollen. Oftmals ist es doch so, dass die Leistungsschwächeren eher ausgegrenzt werden und daher der Sportart aus Spassmangel den Rücken kehren. Oder sie versuchen sich eben doch zu verbessern, was aber wieder mit dem „Wettkampfdenken“ (oder auch Konkurrenzdenken) zu tun hat. Gerade in einer Mannschaftssporart ist es nicht einfach, wenn man im (Plausch-)Mätchli den Ruf als „Punktelieferant“ hat. Kinder können da gnadenlos sein!!

„Es geht darum, dass Kinder in erster Linie spielen möchten, was per Definition eigentlich zweckfrei ist.“

Jein. Für die Kinder ist freies Spielen Lernen, bei dem sie sich selbst gemäss ihrer Entwicklung ihre Herausforderungen suchen, an denen sie wachsen können. Sofern die Möglichkeiten dazu vorhanden sind (bis vor kurzem war das weitgehend in der Natur). Ein Problem ist, dass die Eltern diese Zeit als zweckfrei und entsprechend verschwendet sehen. Das Kind muss gefördert werden… Folge: Fitnesskurs (Elternsicht: Kind lernt, wird gefördert) statt freie Zeit im Wald (Kind spielt ja nur).

dass gewisse Eltern diese Zeit als zweckfrei und entsprechend verschwendet sehen… sind ja nicht alle.

Teilzeitpapi Da machen Sie es sich aber schon einfach. Wenn meine Kinder hier am Tisch frei basteln oder Lego spielen, oder auf dem Spielplatz stundenlang sandeln, dann spielen sie frei. Sie sind vielleicht auch noch an der frischen Luft. Das ist gut. Aber Kinder brauchen eben auch Bewegung. Nicht nur a bissel auf die Rutsche hoch und wieder runter, sondern richtig Bewegung. Wie beim Radfahren über eine gewisse Strecke z.B. Echte körperliche Arbeit. Der Körper braucht das zum Muskelaufbau und für die Kondition. Dafür sind wir eigentlich nämlich geschaffen. Unsere ganze Statik braucht das

@13 und Bernhard: Ein Fitnesstraining – Kraft, Ausdauer, usw. – ist für die Kinder in diesem Alter nicht wirklich sinnvoll. Oder würden Sie Ihre Kinder im Leichtathletikclub im Vorschulalter ins Lauftraining geben? Oder ins Krafttraining? Aber ich gehe sehr davon aus, dass diese Angebote sehr kindsgerecht (und damit eigentlich eben nicht Fitness) angeboten werden. Wenn es den Kindern Spass macht, bitte.

@Manuela und Bernhard: Schön, wenn es Vereine gibt, die unverbindliche, niederschwellige, nicht wettkampforientierte Angebote für Kinder machen, die trotzdem auf gutem Niveau sind. Es gibt aber gute Gründe, weshalb die Vereine das üblicherweise nicht tun: Weil Leute, die solche Programme durchlaufen haben, meistens sich nicht engagieren. Und die Leiter, die üblicherweise aus dem Wettkampfsport stammen, keine Lust haben, ein solches Angebot zu machen. Letztlich ist ein Verein an den Interessen seiner engagieren Mitglieder orientiert. Wer anderes möchte, muss halt (leider) häufig bezahlen.

@TZ: EIn Kind spielt nicht, um etwas zu lernen. Trotzdem findet natürlich Lernen statt.

@ SP „Aber ich gehe sehr davon aus, dass diese Angebote sehr kindsgerecht (und damit eigentlich eben nicht Fitness) angeboten werden.“ Eben, ich auch. Die Homepage vermittelt mir auch dieses Gefühl, weshalb ich das Problem nicht sehe. Gezieltes Training ist was anderes.

@ TZP Ganz richtig. Ein Spiel dient immer einem Lernzweck, auch wenn es von Erwachsenen nicht immer ersichtlich ist und die Kinder nicht bewusst spielen, um xy zu lernen. Entwicklungstechnisch betrachtet ist es aber nie einfach sinnfrei. Gleich wie das Spiel im Tierreich nicht einfach so passiert.

@SP: „Oder würden Sie Ihre Kinder im Leichtathletikclub im Vorschulalter ins Lauftraining geben? Oder ins Krafttraining?“ Da staune ich jetzt aber doch ein bisschen, Sportpapi! Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht ab jedem Alter möglich u auch sinnvoll ist! Bereits das Baby macht dies, wenn es sich bewegt u langsam aufzurichten beginnt. Ich gehe schwer davon aus, dass solche Kurse so vorgehen. Und selbstverständlich macht meine Tochter Krafttraining, wenn sie am Seil hochklettert, Klimmzüge macht, in den Sturzhang geht oder den Handstand hält!

@Bernhard: Dann sagen Sie doch Ihrem Töchterchen mal, es solle nun eine halbe Stunde Krafttraining machen. Weil es gut sei für ihren Körper. Das mit dem eigenen Körpergewicht ist unter uns Spezialisten natürlich auch zu hinterfragen…

@Sportpapi: Das Schöne ist ja, dass man einem Menschen, der etwas von sich aus und gerne macht, gar nicht sagen muss, was bei der jeweiligen Übung genau geschult bzw. trainiert wird! Das sind doch nur die Motivationsversuche für Menschen, welche die Freude an der Bewegung verloren haben und zuerst hören müssen, dass sich das „Schinden“ auch tatsächlich lohnt! Aber was glauben Sie, wie oft ich meiner Partnerin genau dies sage: „Mach‘ doch mal ein paar Kraftübungen! Es wäre gut für deinen Körper!“ Aber bei ihr bewirkt dies nur ein müdes Lächeln! Nein, lieber Rückenschmerzen… ?

Oder schauen Sie mal die Sinnrichtungen für den Sportunterricht an. Vermutlich werden nicht alle Dimensionen über alle Altersjahre die gleiche Bedeutung haben, oder? Fitness für die Gesundheit, Fitness für das Aussehen, das ist sicher erst ab Jugendalter (frühestens!) von Bedeutung.

@Sportpapi: Ich gebe Ihnen recht: Kinder sollten nicht deshalb „Fitness“ betreiben, um einen optisch tollen, sondern einen funktional kräftigen Körper zu haben, damit sie die unterschiedlichsten Lebenssituationen meistern können, eine gesunde Haltung haben, gestützte u geschonte Gelenke etc. Wenn wir uns darüber ärgern, dass heute kaum mehr ein Kind die Stange oder ein Seil hochklettern kann, dass die Leistungen in der militärischen Aushebung immer schlechter werden, dann deshalb, weil eben die nötige Kraft (und damit die Muskulatur) fehlt! Diese kommt aber nicht einfach so durch „Bewegung“!

@Sportpapi zum 2.: Von daher bin ich noch so dankbar, wenn Kinder die Möglichkeiten haben, sich über ihren „normalen“ Bewegungsradius hinaus zu bewegen und darin gefordert/gefördert werden! Wie es verpackt wird (Name, Ziele etc.), sollte eigentlich keine grosse Rolle spielen. Ich glaube nicht, dass es die Kinder gross interessiert, welchen Zweck eine gewisse Übung nun genau hat. Hauptsache, sie macht Spass und hilft dem Kind zu einer guten, gesunden körperlichen Entwicklung. Als solide Basis für das spätere Leben, das noch genügend Stolpersteine und Fallen bietet… ?

Also diese „Born-to-Move“-Kurse sind doch ein tolles Angebot! Da bewegen sich die Kinder intensiv, üben Choreos u erlernen ein nicht zu unterschätzendes Taktgefühl! Ich weiss nicht, was daran schlechter sein soll als an einem MuKi-Turnen, einem Zirkus-Workshop o einem Turnhallen-Angebot! Es ist einfach eine weiter Möglichkeit unter vielen u sollte als positiv betrachtet werden! Meine Tochter z.B. liebt es zu ihrer Lieblingsmusik zu tanzen. Noch toller findet sie es, wenn es ein Musikstück ist, zu dem sie bei einem Konzert oder einer anderen Veranstaltung eine Bewegungsabfolge erlernt hat! ?

Klar, Fitnessstunden für Kinder sind was seltsames. Aber fürs Kind immernoch besser als gar keine Bewegung. Da ja die Bewegung im Alltag wie erwähnt in vielen Familien zu kurz kommt. Und die meisten davon lesen vermutlich nicht diesen Blog und krempeln dann ihr Leben um ?

„Dafür macht der zu Fuss zurückgelegte Weg uns allen viel mehr Spass“

Der Weg ist das Ziel…

als ich klein war schickte mich meine muter raus zum spielen, und wurde sauer wenn ich es nicht tat oder nicht wollte, es gab kein wenn und aber, aus die glotze und raus auf die wiese zum spielen. heute wird das gahrnicht mehr so gemacht. die meisten eltern scheuen sich dem kind die stirn zu bieten und fürchten sich davor die bösen zu sein.

„als ich klein war schickte mich meine muter raus zum spielen, und wurde sauer wenn ich es nicht tat oder nicht wollte,“ Und natürlich nicht etwa, weil die Mutter ihre Ruhe haben wollte. Nein, deshalb kam sie im Gegensatz zu den Müttern heute auch immer gerne mit auf den Spielplatz…

also wir waren eine ganze Horde Kinder, da hatten die Mütter sicher nichts zu suchen! Und das hat nichts mit Desinteresse zu tun, sondern mit Freiheit für die Kinder!! und zu Thomas: natürlich wird das heute noch gemacht, die meisten Kinder wollen doch von sich aus raus, spielen mit Freunden ist doch immer noch die liebste Freizeitbeschäftigung!

Ich finde es falsch ein solches angebot zu verteufeln, da es einzig ais dem grund entstanden ist damit die mamis ihren baby speck loswerden können nach der geburt und so eine chance haben ihr kind mitzunehemen und es für eine stunde gesund betütelt wird. anderseit finde ich ist es nicht das problem des fitness an sich oder der ortschaft wo man wohnt das kinder immer fauler und dicker werden. wenn ich mich im bekanntenkreis umschaue, dann sehe ich eltern die sich mit ernährung nicht auskennen, eltern die ihre ruhe haben wollen und eltern die ihre kinder vor dem tv parken um diese ruhe zu erhalt

Der Fokus liegt hier irgendwie auch gegen das Auto. Man kann doch mit dem Auto z.B. an/in den Wald fahren um dort zu klettern, Moosgärtli zu bauen und Pfeilbogen zu basteln. Bei einem dicken Kind macht es durchaus Sinn, es ins Fitness zu schicken. Aber primär muss das Kind „wieder“ Spass an Bewegung und gesunder Ernährung finden.

Ich finde es aber auch seltsam, wenn die Leute mit dem Auto ins Fitness fahren, nur um dort als erstes auf Velo zu sitzen…

Hauptsache Bewegung. Jedem so, wie es ihm passt!

Ich habe lange rund 200 m höher gewohnt als das Fitnesscenter war, also kam das Velo schon von daher nicht in Frage (auch, weil es 5 km entfernt war). Vor allem im Winter ist es ziemlich mühsam, nach dem Fitten noch 20 Minuten heim zu pedalen und dann völlig verschwitzt anzukommen). Also: Nicht seltsam (ausserdem ist es ja sinnvoll, sich vor dem Krafttraining erst mal etwas auszudauern).

Mit dem Auto ins Fitness ist je nach Weg ja noch ok, aber richtig doof sind diejenigen, die den Lift in den 2ten Stock nehmen und dann ins Fitness gehen! Da kann ich nur noch den Kopf schütteln! Und generell: Wer mehr Bewegung mit Kindern möchte; kauft einen (grossen) Hund und das Thema ist erledigt! Der MUSS nämlich raus und nicht nur bis zum nächsten Spielplatz! Und das mind. 2x täglich und bei jedem Wetter! Und ja; der Haushalt bleibt dann mal liegen… Aber was ist schon dabei! Die Kinder störts bestimmt nicht!

@ Theres Ich hoffe doch sehr, dass sich niemand nur aufgrund der Fitness ein Lebewesen kauft. ?

@Stranger: Ja, das sollte Training natürlich auf keinen Fall sein – mühsam, anstrengend. Womöglich müsste man dann noch Duschen zu hause. Also das geht zu weit!

‚ins Fitness‘ ist mir aber ein abenteuerliches Deutsch!

Wie lange dauert der Weg bis zum Wald zu Fuss? Stromern die Kinder durch den Wald oder ist der Bewegungsspielraum auch dort eingeschränkt?

Nein, das würde mir jetzt auch nicht in den sinn kommen für 300m das Auto zu nehmen. Aber wenn man kleinere Kinder hat und der Weg in den Wald schon so lange dauert, nimmt man lieber das Auto und geniesst die Luft und die Ruhe im Wald, anstatt an der befahrenen Strasse die Kinder anzumaulen sie sollen vorsichtig sein ?

Das Auto zu benutzen für 300m ist nicht das Problem, sondern nur Symptom. Für den Gesundheitsgegner Nr. 1: Bequemlichkeit.

Nein, das würde mir jetzt auch nicht in den sinn kommen für 300m das Auto zu nehmen. Aber wenn man kleinere Kinder hat und der Weg in den Wald schon so lange dauert, nimmt man lieber das Auto und geniesst die Luft und die Ruhe im Wald, anstatt an der befahrenen Strasse die Kinder anzumaulen sie sollen vorsichtig sein ?

@Jo: Die Kinder lernen es aber nur so. Und selbst wenn sie im Veloanhänger sitzen, erhalten sie dadurch eine Botschaft durch das Vorbild der Eltern.

Aber das stimmt eben schon, dass man ohne Auto mehr Bewegung abkriegt. Sowohl die Eltern als auch die Kinder. Und ich finde es ziemlich ätzend unbd befremdend, wenn man mit der Karre an den Waldrand fährt um dort seinen Kindern und Hunden Bewegung zu ermöglichen. Wieso nicht hinlaufen, velofahren etc?

Ja aber es ist ein Unterschied, ob man durch den Wald stromert, oder ob man dort tatsächlich auf Bäume klettert, auf Stämmen balanciert und sich wirklich anstrengt und dazu noch das Gleichgewicht trainiert. Spazierengehen, das ‚an der frischen Luft sein‘ ist zwar gut, aber keine fordernde Bewegung, keine Anstrengung, kein Austoben. 4km mit dem Fahrrad bergauf und bergab – das bringt wirklich etwas für die kindliche Gesundheit!

Also wenn unsere Kinder durch den Wald stromern wird fast kein Baumstamm ausgelassen zum Balancieren. ? Die Kinder wissen schon, was ihnen gut tut. Fahrradfahren ist super, trainiert aber z.B. die Rückenmuskulatur, die dann in der Schule stundenlang den Rücken still halten soll, nur mässig.

Jä nu, zu Fuß einkaufen gehen trainiert die Skelettmuskulatur auch nicht übermäßig. So viele Menschen haben Rückenbeschwerden und das liegt nicht nur am Bürojob. Von Klein auf wird der richtigen Haltung und ausdauerndem Training zu wenig Beachtung geschenkt. Fragen Sie mal einen Reiter. Der kann Ihnen sagen, was passiert, wenn man untrainiert auf ein Pferd steigt. Oder einen Kletterer. Kontrolle über die Motorik und einzelne Muskelpartien und ein bewusstes Körpergefühl entstehen nicht einfach durch 2x im Monat ein bisschen in den Wald. Durch 2x die Woche Turnen oder Judo allerdings schon…

Wenn das Kind eine fette Rolle ist, dann hat es sehr wohl einen Fitnesskurzs nötig, weil die Eltern unfähig sind, dem Kind die Bewegung im Alltag zu verinnerlichen. Meistens haben aber solche Eltern ebenfalls einen Fitnesskurzs nötig. Wer sein Kind mästet, missbraucht das Kind und schädigt es für sein Leben lang. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wenn das Kind aber normal ist, dann gibt es kein Grund für zusätzliche Fitness. In der Regel rennen und wuseln die Kleinen ja eh rum.

Wenn Eltern regelmässig ins Fitness gehen, leben sie ihren Kindern schon auch etwas Vernünftiges vor. Es ist nur nicht das richtige für die Kinder. Für die gibt es sinnvollere Angebote, wie etwa die „Active Sundays“ oder die Muki-/Vaki-Stunden. Aber auch schon freie Zeit auf dem Spielplatz.

Moment, wenn die Alternative zur Kinderhüte im Fitness ist, gar nicht Fitness zu machen (weil Fitness für viele Leute die einzige Art ist, Sport zu machen, und das IST SO, Sportpapi, das IST SO), dann halte ich die Kinderhüte für eine sehr gute Sache.

@Stranger: Ich habe doch nichts gegen eine Kinderhüte gesagt. Und wenn sich die Kinder noch bewegen während der Betreuungsstunde, so schadet das wohl auch nicht. Aber den Kindern zu liebe muss man es wohl nicht machen.

Zudem: „Da die Philosophie von Les Mills beinhaltet, dass die Eltern auf der Fitnessfläche anwesend sind, haben wir für Sie eine gemütliche Elternlounge eingerichtet.“ Also nichts mit Kinderbetreuung während dem eigenen Training. Die Eltern sind dabei. Aber im Gegensatz etwa zu einem MUKI-Turnen nicht involviert (obwohl das eigentlich so vorgesehen wäre), sondern sie sitzen in der gemütlichen Lounge….

Die Chance dass unsere Kinder zu lebenstüchtigen/fähigen Menschen heranwachsen liegt vermutlich grundsätzlich höher, wenn sie die Grundfertigkeiten von uns mit Engagement und innerem Feuer (ich ein „gesundes“ Verhalten nicht bloss an Tag lege weil ich „sollte oder muss“, sondern irgendwann auch den Sprung zum „ich will“ geschafft habe) vorgelebt bekommen- ob Körperfürsorge (Hygiene, Ernährung, Bewegung, Schlaf etc), Umgang mit Beziehungen, Zeit, Geld, Konsum allgemein.