Die richtige Raumtemperatur trägt zum Wohlbefinden deines Babys bei – denn die Kleinen reagieren deutlich empfindlicher auf Kälte und Hitze als Erwachsene. Aber warum ist das eigentlich so und wie warm (oder kalt) sollten die eigenen vier Wände idealerweise sein?
Neugeborene und Säuglinge haben im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine große Körperoberfläche, die ihre Körperwärme schnell an die Umgebung abgibt. Dem können die Kleinen in ihren ersten Lebensmonaten zunächst wenig entgegensetzen: neugeborene Babys und insbesondere auch Frühchen haben kaum isolierendes Unterhautfettgewebe und können noch nicht richtig zittern, um so selbst Wärme zu erzeugen.
Doch auch Hitze kann den Winzlingen zu schaffen machen: Die große Körperoberfläche erschwert die Regulation der Körperkerntemperatur und es sind noch nicht genug Schweißdrüsen vorhanden, um die Haut zu kühlen. Außerdem können die Kleinen schneller dehydrieren, da sie nicht so große Flüssigkeitsreserven wie Erwachsene oder ältere Kinder haben.
Das Resultat: Kleine Babys können Temperaturschwankungen noch nicht regulieren und deutlich schneller auskühlen oder überhitzen als ältere Kinder und Erwachsene. Daher ist die richtige Raumtemperatur für Babys nicht nur ein Wohlfühlfaktor, sondern auch von gesundheitlicher Bedeutung – insbesondere beim Schlafen. In den ersten Lebensmonaten verbessert sich die Temperaturregulierung allerdings konstant: Je älter euer Kleines wird, desto weniger Gedanken braucht ihr euch um die Umgebungstemperatur machen.
Trägt euer Baby eine Hose, einen Body und ein Shirt, sind Zimmertemperaturen zwischen 21 und 23 Grad ideal. Je weniger Kleidung es anhat, desto höher sollte die Temperatur im Zimmer sein. Frühchen und Neugeborene sind etwas kälteempfindlicher und mögen es noch ein bisschen wärmer: Hier sind konstante Temperaturen zwischen 22 und 24 Grad in Wohnräumen wie Wohnzimmer oder Kinderzimmer optimal, damit die Kleinen nicht auskühlen. Außerdem wichtig: Legt eine Decke unter, wenn euer Kleines auf dem Boden strampelt. So verhindert ihr, dass euer Baby von unten auskühlt.
Zu heiß ist allerdings auch nicht ratsam: Wenn euer Kind sehr viel warme Kleidung trägt, die Heizung voll aufgedreht oder es im Sommer in der Wohnung sehr heiß ist, kann es zu einer Überhitzung kommen. Folgende Symptome sind Anzeichen dafür, dass es eurem Baby viel zu warm ist:
Zieht in dieser Situation Kleidung aus und wechselt an einen kühleren Ort.
Die Temperatur in euren Wohnräumen könnt ihr ganz einfach mit einem Thermometer überwachen.
Sprechen können die Kleinen noch nicht – also wie soll man wissen, ob ihnen zu kalt oder zu warm ist? Ihr könnt hierzu entweder die Körpertemperatur mittels eines Fieberthermometers kontrollieren oder eure Händeals Messinstrument im Nacken eures Babys platzieren. Zeigt das Thermometer weniger als 36,5 Grad Temperatur an oder ist der Nacken kalt und klamm, ist es eurem Baby zu kalt und ihr zieht besser noch eine weitere Schicht Kleidung an. Wenn die Temperatur über 37,5 Grad steigt und sich die Babyhaut im Nacken heiß und feucht anfühlt, ist es höchste Zeit, eurem Schatz eine Abkühlung zu verschaffen. Kälte Hände und Füße sind übrigens kein zuverlässiger Indikator für die Temperatur – denn die sind bei Babys meistens etwas kühler.
Wichtig: Fällt die Körpertemperatur für einen längeren Zeitraum unter 36,5 Grad und steigt auch bei wärmenden Maßnahmen nicht wieder an, sucht einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin auf.
Wenn ihr euer Baby baden oder wickeln wollt, darf es gerne noch etwas wärmer sein: hier sind mindestens 23 Grad Raumtemperatur zu empfehlen. Denn laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. entspricht "ein entkleidetes Neugeborenes bei 23°C Zimmertemperatur (…) einem entkleideten Erwachsenen bei 1°C" – heißt: ein nacktes Baby droht sehr schnell auszukühlen, auch wenn die Temperatur eigentlich ideal ist. Um euer Kleines vor dem Frieren zu schützen, haltet Fenster und Türen während des Badens oder Wickelns geschlossen – so verhindert ihr Zugluft und Verdunstungskälte.
Das Badewasser sollte zudem eine Temperatur von 36 bis 37 Grad haben – das könnt ihr ganz einfach mit einem Badethermometer messen. Und bitte nicht zu lange Baden: 3 bis 5 Minuten genügen, sonst wird das Wasser schon wieder zu kalt für euer Kleines. Im Anschluss dann schnell –aber behutsam – abtrocknen und danach in ein vorgewärmtes, frisches Handtuch einwickeln.
Angezogen, eingecremt und gewickelt wird euer kleiner Liebling dann idealerweise unter einem Heizstrahler. So könnt ihr euren Säugling auf dem Wickeltisch durch die Strahlungswärme punktuell mit Wärme versorgen und müsst nicht den ganzen Raum aufheizen. Achtet bei der Anbringung des Heizstrahlers aber auf den vom Hersteller vergebenen Mindestabstand zu eurem Säugling, damit es auf dem Wickeltisch nicht zu heiß wird. In unserem Test könnt ihr nach dem besten Heizstrahler für Babys suchen.
Die Heizung auf Stufe vier, dicke Decken sowie ein wärmendes Lammfell im Bettchen und vielleicht noch ein Mützchen auf? Was nach einer kuscheligen Schlafumgebung klingt, ist leider eine echte Gefahr für euer Baby: Kommt es im Schlaf zu einer Überhitzung, steigt das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Im Schlafzimmer darf es also ruhig etwas kühler sein: 16 bis 18 Grad gelten als optimale Schlaftemperatur. Und keine Sorge: Wenn es eurem Baby in seinem Bettchen zu kalt ist, wird es durch Schreien auf sich aufmerksam machen und ihr könnt ihm etwas mehr Kleidung anziehen. Droht eine Überhitzung, wird es aber vermutlich einfach weiterschlafen.
Also: keine Mütze aufsetzen, eine luftdurchlässige Baby-Matratze verwenden und einen Schlafsack statt einer Decke nutzen. So wird die Schlafumgebung für euer Baby sicher.
Hier gibt es noch mehr Informationen über die ideale Schlaftemperatur für Babys plus Tipps gegen zu viel oder zu wenig Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer. Außerdem könnt ihr hier erfahren, welche Matratze für Kinder die richtige ist und in unserem Babyschlafsack-Vergleich das beste Modell für euer Baby finden – so beugt ihr auch dem plötzlichen Kindstod vor.
Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt? Mit diesen Tipps haltet ihr zu jeder Jahreszeit die ideale Temperatur für euer Baby:
Achtung: Heizen und Stoßlüften ist nicht nur für die Wohlfühltemperatur eures Babys wichtig, sondern beugt im Winter auch der Entstehung von gesundheitsschädigendem Schimmel vor. Um einem Schimmelbefall vorzubeugen, wird eine Raumtemperatur zwischen 18 und 22 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent empfohlen. Ihr könnt die Werte mit einem Thermo-Hygrometer überwachen und so für ein gesundes Raumklima sorgen. Gerade im Schlafzimmer bildet sich häufig viel Luftfeuchtigkeit – hier lohnt sich die Investition in ein gutes Messgerät also.